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1500. Stiftungsfall
PM Joscha Hauer, PI Schwabach, wurde im Februar 2022, zu einem Wohnanwesen im Zuständigkeitsbereich der Dienststelle geschickt, da sich dort eine fremde Person auf dem Grundstück aufhält. Nach Aussage des Mitteilers würde die Person im Garten schlafen und augenscheinlich stark alkoholisiert sein.
Durch die Streifenbesatzung konnte die besagte Person angetroffen werden. Der alkoholisierte Mann reagierte zuerst ruhig auf die Ansprache der Kollegen und konnte aus dem Grundstück geführt werden.
Ohne erkennbaren Grund fing der Mann plötzlich an, um sich zu schlagen, ging auf die Beamten zu und erweckte den Eindruck, dass er die Kollegen angreifen werde.
Um die Person fixieren zu können brachte PM Joscha Hauer den Mann zu Boden. Hierbei fiel der Mann mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Knöchel des Kollegen und verletzte ihn schwer.
Die dabei erlittene Bänderverletzung musste operativ behandelt werden und PM Hauer konnte einige Monate keinen Dienst verrichten.
Durch den Personalrat Dietmar Kocher erlangte die Bayerische Polizeistiftung Kenntnis von dem Vorfall und die Vorstandschaft entschied, eine Zuwendung zu vergeben.
Mit dieser Entscheidung wurde die Stiftung mittlerweile in 1.500 Fällen, in denen Kolleginnen und Kollegen nicht unerheblich verletzt wurden, tätig. Dadurch gelang es in einer besonderen Art und Weise die Wertschätzung und Anerkennung gegenüber den verletzten Einsatzkräften auszudrücken.
Vor kurzem übergab der Stiftungsvorsitzende Thomas Lintl im Beisein des Polizeipräsidenten Roman Fertinger und dem Stiftungsgründer Paul Greißinger eine Zuwendung an PM Joscha Hauer. Ebenso anwesend waren der Dienststellenleiter der PI Schwabach, POR Martin Kupka, der Personalratsvorsitzende Rainer Hirschmann und der antragstellende Personalrat Dietmar Kocher.
Herr Greißinger erläuterte im Rahmen des Gesprächs den Anwesenden kurz die Historie und Entstehung der Stiftung. So wurde er im Jahre 1976 als damaliger Geschäftsmann Opfer einer Entführung und Erpressung. Die Geiselnahme konnte von Spezialkräften der Bayerischen Polizei unblutig beendet werden.
Aus Dankbarkeit über seine Befreiung entschloss sich Herr Greißinger dazu der Polizei etwas Gutes zu tun und so entstand der Gedanke einer Stiftung, der dann 1977 umgesetzt wurde.
Der heutige Stiftungsvorsitzende Thomas Lintl bedankte sich bei Herrn Greißinger für seine damalige Entscheidung. Die Bayerische Polizeistiftung hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einem nicht mehr wegzudenkenden Instrument innerhalb der Bayerischen Polizei entwickelt. Seit dem Bestehen konnten weit über drei Millionen Euro an Zuwendungen übergeben werden.
Bild: PP Roman Fertinger, PM Joscha Hauer, POR Martin Kupka, Rainer Hirschmann, Dietmar Kocher, Thomas Lintl, Stiftungsgründer Paul Greißinger